Emissionen
Der von Alperia eingeleitete neue Prozess für das Energy Management betrifft auch das Emissionsmanagement.
2020 wurde für jede Gesellschaft eine Analyse durchgeführt, um festzustellen, wie viele Emissionen erzeugt werden und worauf diese zurückzuführen sind. Die Überwachung, die bereits in den Vorjahren durchgeführt worden war, wurde effizienter gestaltet und rationalisiert, um eine standardisierte und strukturierte Analyse im Hinblick auf das Ziel zu erhalten, die Emissionen auf Gruppenebene zu reduzieren, und entsprechende Korrekturmaßnahmen einleiten zu können. Alperia will nämlich durch die Reduzierung seiner Emissionen einen Beitrag zum Landesklimaplan 2050 leisten. Südtirol erzeugt derzeit 5 t CO2 pro Kopf und Jahr (auf europäischer Ebene sind es 9 t), die laut Klimaplan auf 1,5 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr sinken müssen. In diesem Szenario tragen die auf die Energiebranche zurückzuführenden CO2-Emissionen in beträchtlichem Maß zum Anstieg der Treibhausgase bei, die für den Klimawandel verantwortlich sind.
Unsere Klimastrategie
Wir sind bestrebt, ein zuverlässiger Partner für die Energiewende zu sein, und verpflichten uns, unsere eigenen Emissionen zu reduzieren und bis 2024 klimaneutral zu werden. Die Strategie zur Erreichung dieses wichtigen Ziels umfasst drei Schritte:
- die Menge der von uns erzeugten Emissionen berechnen;
- gezielte Maßnahmen definieren, um die Emissionen zu reduzieren, indem neue Technologien entwickelt und umgesetzt werden (beispielsweise durch die Umstellung bestehender Anlagen auf Biomasse, durch die Entwicklung von Energieeffizienzprojekten an unseren Standorten und durch den Bau des neuen Sitzes in Meran nach höchsten Effizienzstandards);
- handeln, um die verbleibenden Emissionen (Scope 1 und 2) zu kompensieren, und hierfür an spezifischen Klimaschutzprogrammen teilnehmen. Auf diese Weise möchten wir mehr als 303 kt CO2-Äquivalente vermeiden.
Überwachung und Reduzierung von Emissionen
Die Tätigkeiten der Alperia Gruppe erzeugen direkte Emissionen (bei der Produktion) und indirekte Emissionen (über die Strombeschaffung bei Fremdunternehmen). Dabei handelt es sich insbesondere um:
- Scope 1: direkte Treibhausgasemissionen, die von Anlagen innerhalb des Unternehmens erzeugt werden und auf die Verwendung von fossilen Brennstoffen sowie den Ausstoß von Treibhausgasen in die Atmosphäre zurückzuführen sind (CO2-Emissionen, die durch Brennstoffe, die in den Energieerzeugungsanlagen verbrannt werden, sowie durch den Fuhrpark der unternehmenseigenen Fahrzeuge entstehen);
- Scope 2: indirekte Treibhausgasemissionen aus dem indirekten Verbrauch der Gruppe (z. B. Emissionen, die durch den Kauf von Strom von Drittanbietern entstehen, der sowohl in den Anlagen als auch an den Standorten verbraucht wird, da die Gruppe indirekt für die vom Lieferanten für die erforderliche Stromerzeugung erzeugten Emissionen verantwortlich ist);
- Scope 3: Kategorie, welche die Emissionsquellen umfasst, die nicht unter der direkten Kontrolle des Betriebs stehen, deren Emissionen jedoch indirekt auf die Unternehmenstätigkeit zurückzuführen sind. Dazu gehören im Vorfeld erzeugte Emissionen wie diejenigen, die durch den Transport von Material und Personen entstehen, aber auch danach erzeugte Emissionen wie diejenigen, die durch die Verwendung unserer Produkte (wie beispielsweise den Verkauf von Strom, der kein Ökostrom ist) erzeugt werden.

Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen (t CO2e)
Nachhaltige Mobilität
Über 140 Elektrofahrzeuge, ein erneuerter E-Bike-Fuhrpark und Anreize für nachhaltige Mobilität
Die Reduzierung der Emissionen erfolgt auch anhand von Maßnahmen im Alltag wie der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder eines Fahrrads, um zum Arbeitsplatz zu gelangen. Alperia entwickelt ein Progamm, um bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die umweltfreundliche Mobilität zu fördern. 2019 führte das Unternehmen eine Umfrage durch, um die Wahrnehmung dieser Mobilität bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu erfassen. Angesichts des positiven Feedbacks wurden 2020 einige Maßnahmen eingeführt wie
- die Erneuerung des betrieblichen E-Bike-Fuhrparks für die Fortbewegung während der Arbeitszeit: Ältere und nicht mehr funktionsfähige Fahrräder wurden ersetzt, und es wurde ein neuer Vertrag für die Langzeitmiete von leistungsstärkeren Bikes abgeschlossen;
- die Einrichtung von mobilen Fahrradwerkstätten für die Wartung von Privatfahrrädern (diese Initiative wird mit festen Terminen an acht Tagen pro Jahr wiederholt);
- die Installation von Fahrradaufhängern mit Reparatursets für Privatfahrräder an jedem Standort;
- die Installation von Ladestationen für private E-Bikes an allen Verwaltungssitzen;
- ein einmaliger Zuschuss zur Miete oder zum Kauf von E-Bikes in Höhe von 240 Euro;
- die Bereitstellung eines Parkplatzes für private E-Autos an jedem Alperia-Standort;
- die Bereitstellung einer Karte zum kostenlosen Aufladen des Elektrofahrzeugs.
Alperia in Meran: eine neue emissionsbewusste Niederlassung
Ein nachhaltiger, intelligenter und in die Stadt integrierter Bau
2022 beginnen die Bauarbeiten für den neuen Alperia-Sitz in Meran. Das Gebäude soll die höchsten Energie- und Komfortzertifizierungen erzielen, die es gibt (eingehalten werden die Normen LEED Platinum/Gold, KlimaHaus, WELL sowie KlimaHaus Work and Life), und es wird mit Lösungen, die auf Nachhaltigkeit, Haustechnik und Smart Living ausgerichtet sind, geplant. Die Bereiche werden flexibel gestaltet und ins Stadtgefüge integriert. Die Architektur wird von der Landschaft inspiriert und macht Anleihen bei ihren wesentlichen Elementen wie Wasser und Natur, die grundlegend für die Alperia-Unternehmensphilosophie sind. In der Ausschreibung wurde der Bau von Gebäuden gefordert, die symbolträchtig und wiedererkennbar sind und in gewisser Weise wesentliche Elemente wie Wasser und hängende Gärten aufgreifen.
Gemäß den Projektvorgaben sind die Alperia- und Edyna-Gebäude voneinander getrennt, kommunizieren jedoch miteinander im Untergeschoss, in dem eine Tiefgarage untergebracht werden soll. Dieses trägt zudem ein großes Wasserbecken, in dem sich die Gebäude spiegeln und scheinbar auf dem Wasser schweben. Die Alperia-Büros befinden sich in der Mitte in einem 22 m hohen Gebäude mit ellipsenförmigem Grundriss, das – mittels eines Laufstegs, der über die Wasserfläche führt – als Dreh- und Angelpunkt der ganzen Komposition fungiert. Das Edyna-Gebäude wird wesentlich niedriger sein und teils unterirdisch mit einem Fußgängerzugang vom „Straßenpark“ angelegt. Darüber spannt sich eine grüne Bedachung mit einem hängenden Garten zur gemeinschaftlichen Nutzung; neben den typischen Sträuchern des subalpinen Gürtels wie Wacholder und Latschenkiefern finden sich dort Wiesen und ein Felsengarten. Die Übergabe der Gebäude ist für 2024 geplant.
Der neue Sitz wird zirka 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Gesellschaften der Alperia Gruppe sowie Büros, technische Bereiche und Lagerhäuser von Edyna beherbergen. Das für das gesamte Bauwerk genehmigte Budget beträgt zirka 38 Mio. Euro (ohne MwSt.).
Im Lauf des Jahres 2019 vergab Alperia auch die Planung für den neuen Alperia-Greenpower-Sitz in der Claudia-Augusta-Straße in Bozen. Auch in diesem Fall wurde größter Wert auf die Steigerung der Energieeffizienz und den Aufenthaltskomfort gelegt. Ziel war es, dieselben Zertifizierungen wie für den Sitz in Meran zu erreichen.
Lärmbelastung
Wir begrenzen den Lärm der Anlagen
Alperia setzt sich nicht nur dafür ein, die auf seinen Tätigkeiten basierenden CO2-Emissionen zu reduzieren, sondern auch den von seinen Anlagen erzeugten Umgebungslärm. Im Jahr 2020 gingen keine Beschwerden hinsichtlich der von den Anlagen erzeugten Lärmbelastung ein. Die gemessenen akustischen Werte der Fernheizwerke liegen unter den in den geltenden Rechtsvorschriften vorgesehenen Grenzen. Alle Informationen zu diesen Themen sind in den EMAS-Erklärungen von Alperia Greenpower und Alperia Vipower (Stand 2020) und auf der Website www.alperiagroup.eu verfügbar.
Strategisches Ziel: Wir sind bestrebt, den Klimaplan 2050 des Landes Südtirol zu unterstützen, indem wir unsere Treibhausgasemissionen reduzieren.
Operative Ziele | 2020 durchgeführte Maßnahmen | 2020 geplante Maßnahmen | (Neue) Fristen | KPI | Zielwert | Wert Jahr 2020 | Status |
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Erstellung eines Berichterstattungssystems über Treibhausgasemissionen auf Gruppenebene | Verbesserung der TreibhausgasüberwachungErstellung von Berichten über vermiedene TreibhausgasemissionenStart des Prozesses für den Ausgleich der betrieblichen Emissionen der Gruppe | Ausbau des Treibhausgas-ÜberwachungssystemsImplementierung der Überwachung der Tätigkeiten zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und Verbesserung der BerichterstattungAusgleich der betrieblichen Emissionen der Gruppe | 2023 | Laufend | |||
Reduzierung der betriebsinternen Emissionen | Umsetzung einer Reihe von Initiativen zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern:Einrichtung von Ladestationen für private E-Bikes an allen Standorten Ausbau der E-Bike-Unternehmensflotte an den Standorten Einrichtung eines Parkplatzes an jedem Standort für das kostenlose Aufladen der privaten E-Autos von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Einrichtung mobiler Werkstätten für die Reparatur von Fahrrädern an den wichtigsten Niederlassungen Installation von Ausrüstung zur selbstständigen Wartung von Fahrrädern an jedem Standort | Bereitstellung eines Zuschusses für interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Kauf oder zur Miete eines E-Bikes für den privaten Gebrauch | 2020–2023 | - | - | Laufend | |
Reduzierung der Emissionen im Bereich „Wärme und Services“ durch die Umsetzung umweltfreundlicher Technologien und Optimierungen | Die Bauarbeiten der Biomasseanlage wurden aufgenommen. Edyna wurde an die Fernwärme angeschlossen. | Inbetriebnahme der Biomasseanlage in Meran mit dem Beginn der Heizperiode (Oktober) nach den verschiedenen AbnahmeprüfungenInbetriebnahme des SEU-Infranets in BozenNeues Blockheizkraftwerk in Klausen | 2017–2021 | vermiedene t CO2e | - | 2.162 kt CO2e | Laufend |
Die Klimaneutralität der Alperia Gruppe bis 2024 erzielen | Festlegung eines Prozesses zum Kauf von Kompensationszertifikaten für die betrieblichen Emissionen der Gruppe | 2020–2024 | Laufend | ||||
Mehr als 303 kt vermiedene zusätzliche CO2-Äquivalente | Die absoluten vermiedenen Emissionen (Scope 1, 2, 3) für die ganze Gruppe wurden berechnetProjekte zur Vermeidung von zusätzlichen Emissionen für alle Business Units wurden identifiziert | Umsetzung neuer Projekte zur Vermeidung von Emissionen gemäß dem Industrieplan 2020–2024Festlegung eines Prozesses zur Überwachung des ProjektfortschrittsIdentifizierung neuer Projekte zur Vermeidung von EmissionenBewertung der Teilnahme an der Science Based Target Initiative | 2020–2024 | zusätzliche vermiedene kt CO2e | 303 | _ | Laufend |
Umstellung von 50 % des elektrifizierbaren Unternehmensfuhrparks auf emissionsfreie Fahrzeuge innerhalb von 3 Jahren | Ziel von 144 betrieblichen Elektro- oder Hybridfahrzeugen erreicht | Erreichen des Ziels von 164 betrieblichen Elektro- oder Hybridfahrzeugen | 2017–2021 | Zahl der Elektrofahrzeuge im Fuhrpark | 120 Elektro-/Hybridfahrzeuge bis 2020 und 170 bis 2021 | 114 | Laufend |